Wer durch die Hölle will
Einmal Hölle und zurück. Durch die Höllentalklamm rauf zur Höllentalanger Hütte
Wir haben es immer schon geahnt, heute ist es soweit. Wir fahren zur Hölle. Genauer gesagt ins Höllental und rauf zur Höllentalanger Hütte im Zugspitzgebiet bei Grainau. Die Reise dorthin beginnt am Wanderparkplatz P2 am Ortsrand von Hammersbach.
Die Straße führt uns zur Kapelle Maria Himmelfahrt, wo uns das stete Rauschen des Hammersbachs an die Hand nimmt und über einen Fußweg zur Klamm geleitet.
Nach 40 Minuten durch saftigen Laubwald erreichen wir nicht wie erwartet die Pforte zur Hölle, sondern die etwas sachlicher benannte „Höllentaleingangshütte“. Hier gäbe es zwar Kuchen und Brotzeit, aber die Vorfreude auf die Klamm drängt uns weiter.
Zwischen rohen Felswenden tobt der Hammersbach wie ein Berserker, brüllend und tosend – ungezähmt seit Jahrtausenden.
Fünf Tacken und ein Drehgitter später sind wir mittendrin im Spektakel. Zwischen rohen Felswenden tobt der Hammersbach wie ein Berserker, brüllend und tosend. Ungezähmt seit Jahrtausenden, bahnt er sich seinen Weg durch die Muschelkalkschichten, zeigt seine vielen Gesichter als Wasserfall, Gumpe oder milchige Gischt. Begleitet vom infernalischen Gesang der Wassermassen führt der Weg über mühsam in den Stein gehauene Pfade, verwinkelte Treppen und durch feuchte Stollen. Nur 6 Monate im Jahr ist die Höllentalklamm passierbar. Im Winter füllt sich die Schlucht mit tonnenschweren Schneemassen, daher werden ab Oktober die flexiblen Brücken und Stege, die das Durchqueren ermöglichen, bis zum Frühjahr abgebaut.
Kaum spuckt uns der letzte Stollen ins Leben zurück, weichen der Lärm und die Felswände und wohlige Sonnenstrahlen erhellen das ruhige Tal mit dem sanft plätschernden Bach. Der Weg schlängelt sich weiter bergan, vorbei am kleinen Wasserkraftwerk, das die Höllentalanger Hütte ganzjährig mit Strom versorgt, über vereinzelte Schneefelder, hin zum Ziel unserer Reise.
Im schmalen Taleinschnitt zwischen Höllental-, Blassen- und Waxenstein-Riffelwand-Kamm liegt die moderne, erst 2015 eröffnete Hütte. Die Panoramaterrasse bietet eine fantastische Aussicht auf Zugspitze und Waxenstein. Die Küche regionale Kost und prima Buttermilch mit Blaubeeren.
Auf dem Rückweg umgehen wir die Klamm über den Stangensteig der mit einer schmalen Brücke einen imposanten Blick in die Klamm gewährt.
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