Blaues Eis

Das Blaueis, der nördlichste Gletscher der Alpen, entführt uns in eine andere Welt

Infos

Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: 3 Std.
Höhenmeter: 875
Länge: 5,5 km
Rundweg: Nein
Startpunkt: Ramsau, Parkplatz Seeklause

Hütten

Schärtenalm (1359 m)
Bewirtschaftet von Mai bis Okt.

Blaueishütte (1680 m)
Bewirtschaftet von Mitte Mai bis Mitte Okt.
Übernachtung möglich.
Web

Wenn man schon mal da ist

In einer knappen Stunde erreicht man den Fuß des Blaueisgletschers.

Deutlich länger sind die anspruchsvollen Routen zu Hochkalter (3 Stunden) und Blaueisspitze (2 Stunden).

Lärche
Aufstieg zum Blaueisgletscher

Es ist Anfang November. Es ist kalt. Und naß. Der sehr späte Herbst läuft gerade zur Hochform auf und wir fragen uns, was es denn Schöneres geben könnte, als auf einen frostigen Gletscher zu steigen. Da wir nur einen Tag Zeit haben und abends pünktlich zu Hause sein wollen, fällt unsere Wahl auf das Blaueis, den nördlichsten Gletscher der Alpen. 

Gestärkt schreiten wir weiter bergan, nun auf einem eher steilen Steig durch einen Lärchenwald dessen Gefieder sich im Herbst in leuchtendem Gelb präsentiert.

Schlaue Leute haben herausgefunden, dass durch einem gewaltigen Felssturz vor 3.500 Jahren der eindrucksvolle Hintersee und der ihn umgebende Zauberwald entstanden sind. Eines der schönsten Geotope Bayerns gleich beim Bergsteigerdorf Ramsau, beliebter Ausgangpunkt zu Watzmann und Hochkalter. Beginnend am Parkpatz Seeklause erreichen wir über eine sich entspannt räkelnde Forststraße nach ca. 1,5 Stunden gemütlichen Anmarschs die Schärtenalm am Fuße des Steinbergs. 

Hüttenwirtin Annemarie Graßl führt den Betrieb in vierter Generation und hat für uns einen ordentlichen Enzianschnaps parat, der unsere Batterien wieder auflädt. Die Cinemascope-Aussicht auf die gegenüberliegende Reiteralm, über das Bertechsgadener Land bis zum Untersberg tut ihr Übriges.

Gestärkt schreiten wir weiter bergan, nun auf einem eher steilen Steig durch einen Lärchenwald dessen Gefieder sich nun im Herbst in leuchtendem Gelb präsentiert, immer auf das massig maskuline Hochkaltermassiv zu.

Begleitet von einem mit gigantischen Felsbrocken übersätem Blaueiskar, von Latschen und Lerchen rücken die massiven Felswände immer näher, bevor wir auf steilem Zickzack-Kurs die Blaueishütte erreichen. Von hier sieht man zur einen Seite auf den dunkelblauen Hintersee hinab und zur anderen türmt sich der Hochkalter und der blau schimmernde Blaueisgletscher auf.

Am Blaueisgletscher

Weiter Richtung Gletscher, finden wir bald die spärlichen Ruinen der alten, 1922 erbauten, Blaueishütte. Im ersten Weltkrieg von der Wehrmacht niedergebrannt, wurde sie nach dem Wiederaufbau von einer Staublawine buchstäblich vom Berg hinuntergefegt. Und auch wir verlieren uns in dieser unwirtlichen Gerölllandchaft in der schnell das Gefühl für Proportionen und Entfernungen schwindet. Das Gletschereis wirkt zum Greifen nah, ist aber noch eine Stunde entfernt. Uns reicht der erfürchtige Blick von unten und so kehren wir glücklich in die Blaueishütte ein und machen uns nach einer ordentlichen Stärkung wieder auf den Weg ins Tal.

An der Blaueishütte

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